Ein Klimaschutzinstrument mit ungeahnten Profiteuren
Mineralölkonzerne und andere quotenpflichtige Unternehmen müssen jährlich nachweisen, dass sie ihre CO₂-Emissionen reduzieren. Da es jedoch technisch kaum möglich ist, Benzin oder Diesel emissionsfrei zu verkaufen, haben sie zwei Möglichkeiten: Entweder sie investieren selbst in alternative Technologien oder sie kaufen THG-Zertifikate von Elektroautobesitzern und Ladeinfrastrukturbetreibern. Diese Verpflichtung führt auf den ersten Blick zu finanziellen Nachteilen für fossile Unternehmen – doch in der Praxis ergeben sich gleich mehrere Vorteile.
Warum profitieren fossile Konzerne von der THG-Prämie?
1. Geringe Mehrkosten im Vergleich zu echten Emissionsreduktionen
Der Kauf von THG-Zertifikaten stellt für Mineralölkonzerne eine vergleichsweise günstige Möglichkeit dar, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, ohne ihre eigene Infrastruktur grundlegend verändern zu müssen. Anstatt Milliarden in die Umstellung auf erneuerbare Energien zu investieren, können sie für verhältnismäßig geringe Kosten Zertifikate erwerben und weiterhin fossile Kraftstoffe verkaufen.
2. Greenwashing-Potenzial für ein umweltfreundliches Image
Durch den Kauf von THG-Zertifikaten können sich fossile Konzerne als „Teil der Lösung“ positionieren. In Marketingkampagnen wird betont, dass sie aktiv zur CO₂-Reduktion beitragen – obwohl ihr Kerngeschäft weiterhin auf fossilen Brennstoffen basiert. Solche Maßnahmen können das Image verbessern und Investoren oder Kunden beruhigen, die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen.
3. Strategische Beteiligung an Ladeinfrastruktur
Viele Mineralölkonzerne investieren gezielt in den Ausbau der Ladeinfrastruktur, um eigene THG-Zertifikate zu generieren. Beispielsweise haben große Ölkonzerne begonnen, Schnellladestationen an Tankstellen zu installieren, wodurch sie nicht nur neue Geschäftsfelder erschließen, sondern auch zusätzliche Einnahmen durch den THG-Quotenhandel generieren.
4. Einfluss auf den Markt und Preisgestaltung
Da fossile Konzerne die Hauptabnehmer von THG-Zertifikaten sind, haben sie direkten Einfluss auf die Preisentwicklung dieser Zertifikate. Niedrige Zertifikatspreise bedeuten für sie geringere Kosten. Einige Marktbeobachter vermuten, dass Mineralölunternehmen gezielt darauf hinarbeiten, den Preis für THG-Zertifikate niedrig zu halten, um ihre Belastung zu minimieren.
5. Verzögerung echter Transformation durch Abhängigkeit vom Zertifikatehandel
Solange die THG-Prämie es ermöglicht, Emissionsminderungen einfach durch den Kauf von Zertifikaten zu "erkaufen", bleibt der Druck zur echten Transformation gering. Während politische Entscheidungsträger langfristig auf eine klimaneutrale Wirtschaft abzielen, haben fossile Konzerne so ein Werkzeug in der Hand, das ihnen Zeit verschafft, ohne drastische Veränderungen an ihrem Geschäftsmodell vornehmen zu müssen.
Fazit: THG-Prämie als zweischneidiges Schwert
Die THG-Prämie fördert den Ausbau der Elektromobilität und macht nachhaltige Mobilität attraktiver – doch sie bietet auch fossilen Unternehmen erhebliche Vorteile. Während Verbraucher finanziell profitieren und der Verkehrssektor schrittweise emissionsfreier wird, nutzen Mineralölkonzerne das System strategisch, um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, ohne ihr Kerngeschäft radikal umzustellen.
Langfristig bleibt entscheidend, wie die THG-Quote weiterentwickelt wird. Eine höhere gesetzliche Verpflichtung zur Emissionsreduktion oder eine stärkere Zweckbindung der Erlöse könnte verhindern, dass die THG-Prämie zu einem Greenwashing-Instrument wird. Denn letztlich sollte sie nicht nur ein Finanzierungsmodell für Elektroautos sein, sondern auch echten Wandel in der Energiebranche vorantreiben.

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Quellen & weiterführende Informationen
Umweltbundesamt (UBA)
Analyse zur THG-Prämie und ihren Auswirkungen auf den Emissionshandel.
https://www.umweltbundesamt.de/
Agora Verkehrswende
Bericht zur Rolle fossiler Konzerne im THG-Quotenhandel.
https://www.agora-verkehrswende.de/
Fraunhofer ISI
Studie zur Nutzung der THG-Quote durch Mineralölunternehmen.
https://www.isi.fraunhofer.de/
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Wirtschaftliche Auswirkungen der THG-Prämie auf den Energiesektor.
https://www.diw.de/
Europäische Kommission
Bericht zur Regulierung von Emissionshandel und Nachhaltigkeit im Verkehrssektor.
https://ec.europa.eu/
E-Auto vs. Benziner vs. Diesel vs. Hybrid vs. Wasserstoff
CO₂-Einsparungs-Rechner
Jahr | CO₂-Ersparnis durch E-Autos (t) | CO₂-Ausstoß durch Verbrenner (t) | Benötigte Waldfläche zur Bindung (Mio. ha) | Anteil an globaler Waldfläche (%) |
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2024 | 67,2 Mio. | 2,184 Mrd. | 218,4 | 5,46 % |
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