THG-Prämie: Warum profitieren auch Unternehmen mit Diesel-Flotten?

Paradoxes System oder kluge Anreizstrategie?

Die THG-Prämie wurde eingeführt, um den Umstieg auf emissionsarme Mobilität zu beschleunigen. Doch eine wenig beachtete Folge des THG-Quotenhandels ist, dass selbst Unternehmen mit großen Diesel-Flotten von diesem System profitieren können.

Die Frage stellt sich: Handelt es sich hierbei um eine logische Konsequenz des Marktdesigns oder um eine Fehlkonstruktion, die eine zweifelhafte Lenkungswirkung entfaltet? Oder kann diese paradoxe Situation sogar dabei helfen, dass sich der Umstieg auf nachhaltige Mobilität beschleunigt?

Wie funktioniert der THG-Quotenhandel für Unternehmen?

Unternehmen mit E-Fahrzeugen oder E-Ladesäulen können ihre CO₂-Einsparungen an quotenpflichtige Mineralölkonzerne verkaufen, die gesetzlich verpflichtet sind, ihren CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Das bedeutet:

  • Unternehmen mit einer Flotte aus Elektrofahrzeugen profitieren direkt durch den Verkauf ihrer THG-Quoten.
  • Aber auch Unternehmen mit großen Diesel-Flotten können sich die Prämie sichern, indem sie gezielt einige wenige E-Fahrzeuge oder Ladestationen anschaffen und damit Zertifikate generieren.
  • Gleichzeitig können sie weiterhin mit ihren Diesel-Flotten wirtschaften, ohne tatsächlich eine drastische CO₂-Reduktion umzusetzen.

Warum profitieren auch Unternehmen mit Diesel-Flotten?

1. Das System basiert auf handelbaren Quoten
  • Unternehmen, die THG-Quoten generieren, müssen nicht zwingend selbst emissionsfrei werden.
  • Wer beispielsweise nur einen Teil seiner Flotte elektrifiziert, kann bereits Erlöse erzielen, die indirekt auch Diesel-Flotten subventionieren.
2. Der THG-Quotenhandel belohnt den Besitz von Ladeinfrastruktur
  • Unternehmen können THG-Quoten auch durch den Betrieb von Ladesäulen erhalten.
  • Das bedeutet: Ein Unternehmen kann weiterhin Diesel-Fahrzeuge betreiben, während es sich durch eine Handvoll E-Ladesäulen eine zusätzliche Einnahmequelle sichert.
3. Fehlende Verpflichtung zur Gesamtumstellung
  • Während die THG-Prämie Anreize für den Kauf von E-Fahrzeugen schafft, gibt es keine Regelung, die Unternehmen dazu verpflichtet, ihre gesamte Flotte umzustellen.
  • Viele Unternehmen elektrifizieren daher nur einen Bruchteil ihrer Fahrzeuge, um von der Prämie zu profitieren, ohne ihre Diesel-Flotte kurzfristig aufzugeben.

Kritik: Ist das eine Fehlkonstruktion?

Viele Kritiker argumentieren, dass die THG-Prämie in ihrer jetzigen Form Unternehmen mit Diesel-Flotten ungerechtfertigt bevorzugt.

Die Hauptkritikpunkte:

  • Kein echter Anreiz zur CO₂-Reduktion: Unternehmen können weiter auf Diesel setzen und sich durch wenige E-Fahrzeuge finanzielle Vorteile sichern.
  • Greenwashing-Gefahr: Unternehmen könnten sich als nachhaltig darstellen, während sie weiterhin den Großteil ihrer Transporte mit fossilen Brennstoffen abwickeln.
  • Ungerechte Marktmechanik: Kleine Unternehmen, die sich keinen Umstieg auf Elektromobilität leisten können, profitieren deutlich weniger als große Konzerne, die strategisch in THG-Quoten investieren.

Positiver Aspekt: Beschleunigt das System dennoch die Verkehrswende?

Auf der anderen Seite argumentieren Befürworter, dass das System langfristig zu mehr Nachhaltigkeit führen kann:

  • Einnahmen können für Flottenumstellung genutzt werden: Unternehmen, die durch den THG-Quotenhandel zusätzliche Einnahmen generieren, können dieses Geld in den schrittweisen Umstieg auf E-Mobilität investieren.
  • Ladeinfrastruktur wird ausgebaut: Selbst wenn ein Unternehmen noch viele Diesel-Fahrzeuge nutzt, führt der Aufbau von Ladeinfrastruktur dazu, dass der Umstieg auf E-Fahrzeuge in Zukunft erleichtert wird.
  • Der Markt reguliert sich selbst: Je höher die THG-Quoten steigen, desto attraktiver wird es für Unternehmen, ihre Flotten schneller umzustellen.

Lösungsansätze und Reformvorschläge

Um sicherzustellen, dass die THG-Prämie effektiv zum Klimaschutz beiträgt, könnten folgende Maßnahmen eingeführt werden:

  1. Verpflichtende Elektrifizierungsquoten

    • Unternehmen, die THG-Quoten verkaufen, sollten nachweisen, dass sie eine Mindestanzahl an Fahrzeugen langfristig elektrifizieren.

  2. Gezieltere Quotenvergabe

    • Die Vergabe von THG-Zertifikaten könnte strenger an CO₂-Reduktionen gekoppelt werden, anstatt nur auf Ladeinfrastruktur und Teilumstellungen zu setzen.

  3. Transparenzpflicht für Unternehmen

    • Unternehmen sollten öffentlich darlegen, wie sie die Einnahmen aus der THG-Prämie für nachhaltige Maßnahmen nutzen.

Fazit: System mit Reformbedarf, aber auch Chancen

Die Tatsache, dass selbst Unternehmen mit großen Diesel-Flotten von der THG-Prämie profitieren, zeigt eine Schwäche im aktuellen System. Es ist nachvollziehbar, dass Unternehmen die Regeln des Quotenhandels zu ihrem Vorteil nutzen. Dennoch hat das System auch positive Effekte, indem es Investitionen in Elektromobilität und Ladeinfrastruktur indirekt vorantreibt.

Entscheidend ist, dass die THG-Prämie so weiterentwickelt wird, dass sie nicht nur als Einnahmequelle dient, sondern tatsächlich den Umstieg auf nachhaltige Mobilität beschleunigt.

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Quellen & weiterführende Informationen

Umweltbundesamt (UBA)
Analyse der THG-Prämie und ihrer Auswirkungen auf Unternehmen.
https://www.umweltbundesamt.de/

Agora Verkehrswende
Studie zur Rolle der THG-Quote im deutschen Verkehrssektor.
https://www.agora-verkehrswende.de/

Fraunhofer ISI
Forschung zur Wirksamkeit der THG-Prämie im Vergleich zu anderen CO₂-Reduktionsmaßnahmen.
https://www.isi.fraunhofer.de/

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Untersuchung zur Verteilung der THG-Quoten und deren wirtschaftlicher Bedeutung.
https://www.diw.de/

Europäische Kommission
Bericht zur Regulierung von Emissionshandel und Klimaschutzmaßnahmen in der EU.
https://ec.europa.eu/

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