THG-Quote für Leasing- und Carsharing-Flotten: Wer profitiert?

Leasing- und Carsharing-Flotten spielen eine zentrale Rolle im Wandel zur Elektromobilität. Durch die THG-Quote können Unternehmen, die Elektrofahrzeuge verleasen oder in Sharing-Modellen einsetzen, zusätzliche Einnahmen generieren. Doch wer darf die Quote beantragen – der Betreiber oder der Nutzer? Und welche Unterschiede bestehen zwischen Leasing- und Carsharing-Flotten? In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte für Betreiber solcher Flotten und zeigen auf, wie man die höchstmögliche THG-Prämie sichern kann.

1. Wer ist antragsberechtigt?

Bei Leasingfahrzeugen stellt sich oft die Frage, ob der Leasinggeber (die Leasinggesellschaft) oder der Leasingnehmer (der Kunde) Anspruch auf die THG-Prämie hat. Grundsätzlich gilt:

• Leasinggesellschaften als Halter: Wenn die Leasingfirma das Fahrzeug auf ihren Namen zugelassen hat, kann sie die THG-Quote beantragen. Das bedeutet, dass der Kunde selbst keine Prämie erhalten kann, da die Quote an den eingetragenen Halter gebunden ist.
• Leasingnehmer als Halter: Falls das Fahrzeug auf den Leasingnehmer zugelassen ist, kann dieser die Prämie eigenständig einfordern. In manchen Fällen bieten Leasinggesellschaften jedoch Rabatte auf die Leasingrate an, wenn sie die THG-Prämie behalten dürfen.
• Sonderregelungen für Großflotten: Leasinggesellschaften mit mehreren hundert oder tausend Elektrofahrzeugen können oft bessere Konditionen aushandeln und ihre THG-Quoten zu höheren Preisen verkaufen.

2. Wie erfolgt die Registrierung?

• Leasingunternehmen müssen ihre gesamte Flotte über einen THG-Anbieter registrieren lassen.
• Die Fahrzeugscheine (Zulassungsbescheinigung Teil I) müssen digital übermittelt werden.
• Einige Anbieter bieten automatisierte Prozesse an, um den Verwaltungsaufwand für Leasingfirmen zu reduzieren.

3. Besonderheiten für Leasingfirmen

• Langfristige Verträge zur Sicherung der THG-Quote: Manche Leasingunternehmen sichern sich für mehrere Jahre die THG-Quote, um stabile Einnahmen zu garantieren.
• Transparente Kommunikation mit Kunden: Leasingfirmen sollten klar angeben, ob die THG-Quote in die Leasingrate einfließt oder separat behandelt wird.
• Steuerliche Behandlung der Prämien: Leasingunternehmen müssen die Einnahmen korrekt in der Buchhaltung erfassen, da sie als Betriebseinnahmen gelten.

1. Carsharing-Anbieter als Antragsteller

• Carsharing-Unternehmen sind in der Regel Halter der Fahrzeuge und haben damit direkten Anspruch auf die THG-Quote.
• Die Einnahmen aus der THG-Quote können zur Kostensenkung oder zum Ausbau der Flotte genutzt werden.
• Bei stationären Modellen können Anbieter festlegen, wie sie die Prämie weitergeben oder reinvestieren.

2. Sonderregelungen für gewerbliche Sharing-Modelle

• Free-Floating-Carsharing: Fahrzeuge sind an keine festen Stationen gebunden. Die gesamte Flotte kann zentral bei einem THG-Anbieter angemeldet werden.
• Stationsbasiertes Carsharing: Unternehmen können unterschiedliche Strategien für die THG-Quote nutzen, je nachdem, ob Fahrzeuge langfristig an einzelne Kunden vermietet werden.
• Peer-to-Peer-Carsharing: Falls das Fahrzeug auf eine Privatperson zugelassen ist, kann der individuelle Besitzer die Quote beantragen. Dies sollte in den Geschäftsbedingungen der Plattformen geregelt sein.

3. Herausforderungen für Carsharing-Unternehmen

• Häufiger Halterwechsel erschwert die Abwicklung: Bei Sharing-Flotten mit hoher Rotation kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten, wer Anspruch auf die Quote hat.
• Automatisierte Prozesse sind essenziell: Eine digitale Schnittstelle zur Verwaltung von Fahrzeugen und THG-Quoten kann helfen, den bürokratischen Aufwand zu minimieren.
• Transparente Kommunikation mit Kunden: Nutzer sollten klar informiert werden, ob sie selbst von der THG-Quote profitieren oder ob die Einnahmen zur Reduzierung der Mietpreise genutzt werden.

1. Besteuerung der THG-Prämie

• Für Leasinggesellschaften: Die THG-Prämie zählt als Betriebseinnahme und ist entsprechend steuerpflichtig.
• Für Carsharing-Betreiber: Einnahmen aus der THG-Quote müssen korrekt verbucht und möglicherweise versteuert werden.
• Umsatzsteuerliche Behandlung: Einige Anbieter zahlen die Prämien als Netto-Beträge aus, sodass Unternehmen die Umsatzsteuer selbst abführen müssen.

2. Wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen

• Reduzierung der Leasingraten durch THG-Prämien: Einige Leasinganbieter senken die monatlichen Raten, indem sie die THG-Quote mit einrechnen.
• Mehr Einnahmen für Carsharing-Betreiber: Die Einnahmen können genutzt werden, um günstigere Mietpreise oder neue Fahrzeuge zu finanzieren.
• Nachhaltige Geschäftsmodelle: Unternehmen können durch die THG-Prämie schneller expandieren und ihre Flotte nachhaltiger gestalten.

Wichtige Kriterien für Leasing- und Carsharing-Unternehmen

• Spezialtarife für Großflotten: Einige Anbieter bieten bessere Konditionen für Unternehmen mit vielen Fahrzeugen.
• Automatisierte Anmeldeprozesse: Besonders wichtig für große Flotten, um Verwaltungsaufwand zu minimieren.
• Schnelle Auszahlung: Anbieter mit kurzen Bearbeitungszeiten verbessern die Liquidität des Unternehmens.

Leasing- und Carsharing-Unternehmen können erhebliche Vorteile aus der THG-Quote ziehen, sei es durch direkte Einnahmen oder durch Kostensenkungen für Kunden. Eine strategische Nutzung der THG-Quote kann dazu beitragen, den Ausbau nachhaltiger Mobilitätsangebote zu beschleunigen. Entscheidend ist die richtige Wahl des THG-Anbieters und eine klare vertragliche Regelung zur Nutzung der Prämie.